<p><span style="font-size: medium"><span style="font-family: Arial"><strong>Das "Gesetz über Patientenverfügungen" und Sterbehilfe</strong></span></span><br /> <span style="font-size: small"><span style="font-family: Arial">Wann sind die Umsetzung von Pa

Das "Gesetz über Patientenverfügungen" und Sterbehilfe
Wann sind die Umsetzung von Patientenverfügungen und eine Sterbehilfe rechtmäßig?

(

Coeppicus, Rolf

)

Ecomed, Landsberg, 2010, 124 S., 19,95 S., ISBN 978-3-609-16451-9

Rezension von:

Paul-Werner Schreiner


Vollmachten werden sicher in einem höheren Maße respektiert als Patientenverfügungen, vor allem deshalb, weil diese – was eigentlich nicht zwingend ist – vielfach notariell beglaubigt sind. Patientenverfügungen haben zwar in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, gleichwohl wird diesen Dokumenten im klinischen Alltag nach wie vor mit einer gewissen Skepsis begegnet. Ein zentrales Argument, eine vorgelegte Patientenverfügung als nicht maßgeblich zu bezeichnen, ist, dass der konkret vorliegende Sachverhalt in der Verfügung nicht genau bezeichnet ist. Auch wenn man in einigen Fällen der Nichtanerkenntnis einer Patientenverfügung angenommen werden muss, dass die verantwortlichen Ärzte dieses Instrument im Ansatz ablehnen, wird man in den meisten Fällen schlichte Unsicherheit im Umgang mit diesem Instrument, dass seit 2009 eine eigengesetzliche Grundlage hat, konstatieren müssen.

Genau diesbezüglich kann das vorliegende Büchlein eine wertvolle Unterstützung darstellen. Der Autor war beim Amtsgericht Oberhausen zuständig für Betreuungs- und Unterbringungssachen sowie für Entscheidungen über den Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen.

Nach einer Einführung in die zentralen rechtlichen Grundsätze der anstehenden Thematik sowie Ausführungen zur Frage der Einwilligungsfähigkeit wird das Instrument der Patientenverfügung erläutert und daran anschließend das Instrument der Vorsorgevollmacht bzw. der Betreuung. Ein eigenes Kapitel ist dem stets heiklen Thema „Mutmaßlicher Wille“ gewidmet. Im Weiteren wird erläutert, wie vorzugehen ist, wenn ein ausdrücklicher oder mutmaßlicher Patientenwille umgesetzt werden soll. Es wird auch dargelegt, wie im Notfall vorzugehen ist. Kurze Ausführungen beschäftigen sich mit verbotenen aktiven Sterbehilfe und der Abgrenzung zum Behandlungsabbruch. Etwas ausführlicher geht der Autor abschließend auf die Beihilfe zum Suizid ein.

Dem Autor gelingt es, die schwierigen rechtlichen Situationen in einer auch für einen Nicht-Juristen gut verstehbaren Sprache anschaulich darzustellen. Das Büchlein sei empfohlen. Vor allem in Notfall- und Intensivstationen kann es denen, die entscheiden müssen, eine wertvolle Hilfe sein.